Schon im Januar begannen die ersten Vorbereitungen

Covid-19 - Eine Pandemie mit Folgen

Seit März 2020 hält die Corona-Pandemie die ganze Welt in Atem, in Deutschland kommt es zum ersten Lockdown. Der BRK-Kreisverband Rosenheim begann bereits im Januar mit den Vorbereitungen im Krisenstab, da schon abzusehen war, dass besondere Maßnahmen nötig sein werden. Auch der Rotkreuzalltag wurde wesentlich durch die Pandemie beeinflusst. Sowohl im Ehren- als auch im Hauptamt mussten neue Wege gegangen werden. Aktivitäten wurden entweder auf ein Minimum reduziert oder komplett auf Eis gelegt. Die schwierige Situation hatte auch große Auswirkungen auf die finanzielle Aufstellung des Kreisverbandes, zeigte aber auch das enorme Potential und die Schlagkraft unserer Organisation auf. Viele der nachfolgend genannten Maßnahmen und Einschränkung müssen leider bis ins Jahr 2021 aufrechterhalten werden.

Unterstützung von Einrichtungen für Behinderte, Senioren und Asylunterkunft
Aufgrund von hohen Infektionszahlen in diversen Seniorenheimen im Landkreis wurden wir zur Unterstützung bei Evakuierungen und für das Personal bei ihrer Arbeit mit den Bewohnern gerufen. Wir übernahmen Testungen vor Ort und versorgte eine Asylunterkunft, die unter Quarantäne gestellt war.
Allein im April waren wir mit 53 Kräften in fünf Seniorenheimen im Einsatz.

Logistische Unterstützung
Wir lieferten Schutzausrüstung an Polizei und andere Einsatzkräfte und versorgten Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen mit FFP2-Masken und Schnelltests.
Die Leitung Rettungsdienst nahm im Auftrag des Gesundheitsamtes an Besichtigungen einzelner Einrichtungen teil, um sie anschließend über weitere Hygienemaßnahmen zu beraten.

Schulungen
Die durch Corona hervorgerufene Situation verlangte für Schulen, Pflege- und Altenheime ein spezielles Hygienekonzept. Wir konnten mit unserem bereits vorhandenen Wissen eine Hygieneschulung mit dem speziellen Schwerpunkt auf das Coronavirus anbieten.
Speziell für Hygienebeauftragte, Einrichtungsleitungen und Pflegedienstleitungen entwickelten wir die Schulung zum Pandemiebeauftragten.

Corona-Teststation an der A93 bei Kiefersfelden
Im Auftrag des Freistaats Bayern betrieben wir gemeinsam mit den Hilfsorganisationen der Stadt und des Landkreises Rosenheim im Sommer zwei Wochen eine Corona-Teststation für Reiserückkehrer.  Nur 39 Stunden dauerte es von der ersten Information bis zum ersten Abstrich! Innerhalb dieser Zeit mussten sämtliche Helfer organisiert und eingeteilt sowie teilweise geschult werden sowie die Logistik vor Ort eingerichtet werden. Während der Testzeit herrschte sowohl extreme Hitze als auch Dauerregen mit Hochwasser in einigen Gebieten des Landkreises und damit zusätzlichem Einsatzaufkommen. Ohne das BRK-Ehrenamt aus Bereitschaft, Wasserwacht und Bergwacht wäre die Aktion nicht möglich gewesen und auch die Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen klappte hervorragend.

Weihnachtstestaktion
Da ein Heimbesuch ohne negativen Coronatest nicht möglich war, schloss sich der BRK-Kreisverband Rosenheim der bayernweiten Aktion „Corona-Schnelltestung für Besucher von Einrichtungen für Senioren und Menschen mit Behinderungen“ an. An zwölf BRK-Standorten in Stadtgebiet und im Landkreis halfen 330 ehrenamtliche Rotkreuzler aus allen Gemeinschaften mit und sorgten dafür, dass Angehörige ihre Lieben, über die Weihnachtsfeiertage besuchen konnten. Es wurden fast 900 Personen getestet.

Veränderungen im Kreisverband
Corona-bedingt waren innerhalb unseres Kreiserbandes einige Veränderungen unabdingbar, um die Aufgaben weiterhin zu bewältigen.

Soziale Dienste
Die Asylsozialberatung wurde auf einen digitalen Service umgestellt. Durch die Bereitstellung einer Notfall-Kinderbetreuung für Einsatzkräfte konnte sichergestellt werden, dass die Kleinsten unserer Rotkreuz-Mitarbeiter weiter gut versorgt wurden.

Verwaltung
Die technischen Voraussetzungen für Arbeiten im Homeoffice wurde für alle Mitarbeiter geschaffen und ein Kurierdienst für das Liefern wichtiger Unterlagen nach Hause ins Leben gerufen. Um den Publikumsverkehr in der Kreisgeschäftsstelle besser zu steuern, wurde ein Pförtnerdienst eingerichtet.

Rettungsdienst
Zur Entlastung der Mitarbeiter mussten zusätzliche Schichten eingeführt werden. Aufgrund der gestiegenen Einsatzzahlen und dem Mehraufwand durch die Hygienevorschriften wurde es immer wieder notwendig ehrenamtliche Einsatzkräfte mit einzubinden. Darüber hinaus wurde ein spezieller Infekt-Krankentransportwagen in Betrieb genommen.

Ausbildung
Im ersten Lockdown kam es erst einmal zu einem Stopp aller Kurse. Als es sich aber abzeichnete, dass Erste-Hilfe-Kurse wieder durchgeführt werden dürfen, wurden die Lehrsäle and die Hygienevorschriften angepasst und die Höchstteilnehmerzahl entsprechen reduziert. Für Kinder erstellten die Vertreter der Jugendarbeit einen Online-Trau-Dich-Kurs.

Ehrenamt und Freiwilligenarbeit
Alle Gemeinschaften mussten ihre regelmäßigen Treffen, Übungen und sonstige Aktivitäten einstellen. Die Kleiderläden mussten während der Lockdowns geschlossen und nach Wiedereröffnung die Öffnungszeiten reduziert werden, auch um die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zu schützen. Der Betrieb der Raublinger Tafel konnte nur durch den Einsatz von hauptamtlichem Personal sichergestellt werden.

 

Vorbereitung der Weihnachts-Testaktion