Zum dritten Mal als bester Second-Hand-Laden ausgezeichnet

Bereich Freiwilligenarbeit

Das Leben ist voller Überraschungen im Positiven wie im Negativen! 2020 war ein ereignisreiches, völlig verändertes aber auch ein Jahr mit viel Engagement. Es hat uns einmal mehr verdeutlich, wie stark der Zusammenhalt aller im Roten Kreuz Tätigen ist. Der Einsatz jedes Einzelnen hat dazu beigetragen, aus Ungewöhnlichem Bestmögliches herauszuholen. Trotz Lockdown und vorübergehender Schließungen der Kleiderläden, sowie einer sechswöchigen Aussetzung der Blutspendetermine war die unermüdliche Unterstützung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer stets zu spüren und zeigt, wie wertvoll ihre Arbeit ist.

Kleiderläden

Kleiderläden
Mitte März traf die Kleiderläden des Bayerischen Roten Kreuzes der Lockdown zum ersten Mal. Alle sechs Kleiderläden in Rosenheim und im Landkreis mussten ihre Türen schließen. Von heute auf morgen war alles anders! Mit großem Eifer wurden Hygienekonzepte erstellt. Notwendige Sicherheitsmaßnahmen in den Läden, wie z. B. Plexiglasscheiben an den Verkaufstheken, wurden als Sonderanfertigung bestellt und im Anschluss rasch montiert, um eine schnelle Ladenöffnung, nach Bekanntgabe der Auflagen, zu ermöglichen. In dieser turbulenten Zeit konnten die Kleiderläden und auch die Tafel auf die Unterstützung aus vielen Bereichen des Kreisverbandes zählen, trotz aller Widrigkeiten oder vielleicht gerade deswegen. Denn: in der Bewältigung schwieriger Lagen liegt die Stärke des Roten Kreuzes – und wir wissen es zu schätzen, dass wir ein Teil der Mannigfaltigkeit sind.
Mit unseren ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen standen wir stets telefonisch in Kontakt: wie ist der Stand der Dinge, wann und wie werden die Läden öffnen, was wird sich ändern, wer wird in der nächsten Zeit aus gesundheitlichen Gründen zu Hause bleiben und/oder aus Rücksicht auf Familienangehörige. Es wurde auch hinterfragt, wie die persönliche Lage ist, ob Hilfe benötigt wird oder ob Unterstützung notwendig ist und vor allem, ob jeder gesund ist.  Ende April konnte der Kleiderladen in Rosenheim als erstes nach sechs Wochen wieder öffnen. Verkürzte Öffnungszeiten, Hygieneschutz, erhöhter Mitarbeiterbedarf einschließlich „Türsteher“ waren zu Beginn erforderlich. Es folgten bis Mitte Mai alle weiteren Läden und mit der nächsten Lockerung im Einzelhandel konnten wir auch längere Öffnungszeiten anbieten. Fast wäre nach ein paar Monaten der „Alltag“ zurückgekehrt, als uns Mitte Dezember der zweite Lockdown auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hatte. Dies bedeutete eine weitere Schließung für längere Zeit.  Vermisst wurden außer einem „normalen Ratsch mit Kunden“ natürlich im Herbst unser alljährlicher Besuch auf der Wiesn und in der Vorweihnachtszeit die dazu gehörigen Feiern. Doch wir denken, das Beste aus diesem Jahr gemacht zu haben und freuen uns auf die kommende Zeit, denn langweilig wird es nicht, nur anders…es bleibt spannend!

Besonderheiten

Ein Jahrzehnt erfolgreich gemeistert – Zehn Jahre Kleiderladen Kiefersfelden
Eigentlich heißt es „das verflixte 7. Jahr“, aber in Kiefersfelden ist es das „verflixte 10. Jahr! Trotz Corona konnten wir das Jubiläum würdig begehen. Für die Kunden gab es zum Geburtstag des Kleiderladens zwei Wochen lang 50 % auf das gesamte Sortiment. Unseren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer dankten wir für ihre aktive Mitarbeit bei einer Feierlichkeit, Ende Juli, in ganz kleinem Kreis im „Gasthof zu Post“ in Kiefersfelden. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Urkunden zum 10-jährigen und 5-jährigen ehrenamtlichen Engagement sowie die Ehrenamtskarten verliehen. Ein gelungenes Jubiläum für Kunden sowie Freiwillige trotz „anderen“ Gegebenheiten!
Alle guten Dinge sind drei: Award „Bester Second Hand Laden Rosenheim“ 2020
Zum Jahresende erreichte das Team des Kleiderladens unerwartet eine tolle Nachricht per Post. Zum dritten Mal in Folge wurde der BRK Kleiderladen Rosenheim zum besten Second- Hand-Laden auf rosenheimsbeste.de gewählt. Es ist uns eine große Ehre, dass wieder so viele Kunden und Spender für uns gestimmt haben und uns mit dieser Auszeichnung für unsere Arbeit belohnen. Ein herzliches Dankeschön gilt auch unseren fleißigen Helferinnen und Helfer, die täglich unersetzliches Engagement zeigen! Ihr seid Klasse!

„Christkindlmarkt für Zuhause“ – Besinnliche Alternative zu den Weihnachtsfeiern
Auf Grund der Bestimmungen konnten wir mit unseren fleißigen Helferinnen und Helfer der Kleiderläden keine Weihnachtsfeiern veranstalten. Diese werden immer beliebter, da man hier alle Gesichter der unterschiedlichen Einsatzschichten kennenlernt und in gemütlicher Runde das vergangene Jahr mit all seinen bunten Geschichten zusammen Revue passieren lassen kann. Eine Alternative musste her, dachte sich das Team des Kleiderladenbüros und die Idee, einen „Christkindl­markt für Zuhause“ zu verschenken, entstand. Regionale Händler wurden bedacht, indem vor Ort das ‚Christkind‘ einkaufte. So kam neben Glühwein, Lebkuchen und verschieden Teesorten noch eine Weihnachtskerze und liebevoll gestaltete Weihnachtsgrüße in die Tüte. Unter den Bedingungen der Pandemie wurden die Weihnachtspräsente mit viel Abstand aber dennoch persönlich überreicht, um allen eine „besinnliche Weihnacht“ zu wünschen.

Tafel Raubling

Das Tafel-Team freut sich auf seine Kunden

Trotz der Pandemie war stets die Versorgung unserer bedürftigen Kunden gesichert. Unterstützt wurden im Jahr 2020 durchschnittlich 65 Haushalte mit 135 Personen.  Im ersten Lockdown im Frühjahr strukturierten wir die Abläufe um, so dass es keine gewohnte Ausgabe gab, sondern unsere Kunden fertige Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln abholen konnten.
Zum Schutz unserer Ehrenamtlichen, die größtenteils der Risikogruppe angehören, haben wir die Arbeit in der Tafel mit Freiwilligen aus dem Hauptamt bewältigt. Zusätzlich haben sich auch viele Unterstützer aus der Bevölkerung gemeldet, die bei Bedarf in der Tafel eingesetzt wurden.
Glück hatten wir mit dem Wetter, so konnten die Ausgaben ohne Einschränkungen im Freien stattfinden. Der Tafelverband Deutschland unterstützte zusätzlich dem Kauf von zwei Pavillons, so dass nun die Lebensmittelausgabe draußen vor Sonne und Regen geschützt ist.
Die Raublinger Geschäfte, Schulen, Kindergärten, Vereine und viele Privatspender unterstützten die Tafel mit reichlich Spenden, damit konnten unsere Kunden gut versorgen werden.
Unter den vorgeschrieben Hygieneauflagen und zusätzlichen Schutzmaßnahmen arbeiten aktuell 20 Helferinnen und Helfer in verschieden Schichten. Peu à peu konnten so auch unsere langjährigen Ehrenamtlichen in „ihre Tafel“ zurückkehren und tatkräftig mithelfen. Sie holen Spenden ein, sortieren die Waren, packen Lebensmittelpakete, geben diese aus oder beliefern Kunden, die aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst kommen können.
Auch wenn das letzte Jahr „anders“ war, die Arbeit mit den Masken neu und anstrengend, keine gemeinsamen Veranstaltungen stattfanden und die sichere Distanz dazwischenstand, hat es trotzdem den Zusammenhalt und die Gemeinschaft gestärkt.
Corona war immer Gesprächsthema Nummer 1, wir sind zusammengerückt und die Freude an der Arbeit ‚Menschen zu helfen‘ wurde nochmals verstärkt.

Blutspende

Zur Blutspende ab sofort mit Termin

Nachdem wir bis Ende März bereits 16 Blutspendetermine in Stadt und Landkreis Rosenheim anbieten konnten und sich an diesen über 2.500 Blutspender beteiligten, war ab  April Stillstand. Bis Mitte Mai war der Kreisverband Rosenheim vom Blutspendedienst gesperrt. Zu dieser Zeit wurde Rosenheim und Umgebung als „Corona- Hotspot“ ausgewiesen. Zur Sicherheit und für die Gesundheit der Spender, der Mitarbeiter und der Ehrenamtlichen mussten alle geplanten Termine in dieser Zeit abgesagt werden. Dieser nach außen hin offensichtliche Stillstand, wurde im Hintergrund genutzt. Es wurden individuelle, auf die jeweils vor Ort gegebene Räumlichkeiten, Hygienekonzepte erstellt. „Blut kann Leben retten!“ vor allem in dieser außerordentlichen Zeit. So war allen klar,  die Durchführung der zukünftigen Termine musste unbedingt gewährleistet sein. Mit viel Ideenreichtum und auch geduldigen Spendern wurden die erarbeiteten Hygienekonzepte nach und nach umgesetzt.
Ad hoc musste in einigen Orten ein neues Spenderlokal gesucht werden. Bereits erarbeitet Konzepte mussten in kürzester Zeit den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Der Blutspendedienst verglich die Blutspende während der Corona-Pandemie als „Achterbahnfahrt“. Sicherlich lief nicht jeder Blutspendetermin in dieser Zeit reibungslos ab.
Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus den unterschiedlichen Gemeinschaften ließen aber nichts unversucht, um die Abläufe besser zu strukturieren. Trotz steigender Inzidenzzahlen im Herbst, konnten wir alle geplanten Termine bis zum Jahresende durchführen.

Erstspenderquote überdurchschnittlich
In Bayern liegt die Erstspenderquote für 2020 bei einer bislang unerreichten Quote von     12,2 %. Die Erstspenderquote für den Landkreis Rosenheim ergibt einen noch besseren Schnitt: stolze 22,22 % haben sich entschieden, ihr Blut zu spenden und somit ihr „Bestes“ zu geben! Dankeschön!

Neuigkeiten
Im November konnten wir mit dem Blutspendedienst in Bad Endorf erstmalig die Möglichkeit anbieten, online Termine zu reservieren. Weit über 80 % der Spender nutzten dieses Angebot. Der Ablauf wurde so nochmals optimiert. Die Spender waren sichtlich begeistert, dass sich ihre Verweildauer im Spenderlokal um mindestens die Hälfte reduziere. Die Terminreservierungen sollen in 2021 ausgebaut werden. 

 

Herzenswunsch Hospizmobil

Ein letztes Mal in die Berge

Seit Beginn im Juli 2019 dieser wundervollen Aufgabe, haben wir insgesamt elf von 18 Wunschanfragen erfüllen können. Leider mussten auch Fahrten abgesagt werden, weil sich der Gesundheitszustand des Fahrgastes verschlechtert hatte. Die Wünsche und Ziele unserer Patienten sind meistens „im kleinen Umfang“ aber mit sehr großer Bedeutung.
2020 durften wir sechs Herzenswünsche erfüllen. Wir starteten das Jahr mit einer Hochzeitsreise zur Fraueninsel. Das Ja-Wort hatte sich das Brautpaar bereits im Oktober 2019 gegeben, aber auf Grund der schweren, unheilbaren Erkrankung des Bräutigams gab es noch keine angemessene Gelegenheit für eine Hochzeitsreise. So hatten sie die Möglichkeit bei einem schönen Essen und einem Spaziergang über die Insel gemeinsame Stunden und Erinnerungen zu genießen.
Als nächstes folgte eine Familienzusammenführung. Ein Teil der Angehörigen lebte in Spanien und war zu Besuch da. Gemeinsam verbrachte die Familie Zeit an der Aussichtskapelle am Samerberg. „Noch einmal rauskommen“ – so erfüllten wir einen Ausflug auf die Fraueninsel. Durch die Wasserwacht ermöglichten wir dem Wünschenden mit seiner Frau eine private Bootsfahrt.
Leider machte die Pandemie vor dem Bereich ‚Herzenswunsch‘ ebenso keinen Halt. Zum einen waren viele Ausflugsziele geschlossen. Ein Besuch im Tierpark, Museum, Konzertbesuch oder Fußballspiel war nicht möglich. Aber es gab auch Bedenken der Angehörigen, die die Gefahr eine Infektion befürchteten. Zum anderen mussten und müssen wir auch an die Gesundheit unserer eigener Freiwilligen denken. Diese kommen aus allen Gemeinschaften unserer Rotkreuz-Familie und waren in ihren eigenen Bereichen stark gefordert oder gehören selbst der Risikogruppe an.
Zum Ende des Jahres, konnten wir trotz der massiven Einschränkungen noch drei Wünsche wahr machen. Wir begleiteten einen weiteren Ausflug zur Fraueninsel mit der Unterstützung der Wasserwacht Bernau. Den Wunsch, am Grab des geliebten Mannes Abschied nehmen, konnten wir erfüllen. Zudem ist es uns gelungen, mit einem lang ersehnten Wiedersehen der Schwester zu überraschen.

Letzte Fahrt in einem etwas anderen Jahr - Noch einmal in die geliebten Berge…..
….ein kleiner Wunsch, mit großer Bedeutung. Hilde ist 95 Jahre alt und war ihr ganzes Leben lang aktiv. Sie liebte es in den Bergen wandern zu gehen und die Natur zu bewundern. Hilde ist sehr pflegebedürftig, dadurch war es der Tochter und dem Schwiegersohn erschwert diesen Wunsch erfüllen zu können. Sie wandten sich an das Team vom BRK Herzenswunsch Hospizmobil und baten um Unterstützung.
Gerne wollte Hilde noch einmal an ihr früheres Lieblingsausflugziel – zum Gasthaus Bichlersee in Oberaudorf, um die Aussicht ihrer geliebten Berge genießen zu können. Corona-bedingt war das Lokal geschlossen, aber mit Absprache der Besitzer durften wir die Terrasse nutzen, um den Herzenswunsch zu erfüllen. Mit selbstgebackenen Kuchen, wundervollen Wetter und bester Laune verbrachte Hilde ein paar wunderschöne Stunden in strahlendem Sonnenschein.
Das Herzenswunsch Hospizmobil liegt allen Beteiligten aus Ehren- und Hauptamt sehr am Herzen und so hoffen wir, auch im neuen Jahr wieder Wünsche erfüllen zu können und ein Teil von großartigen Momenten sein zu dürfen.

 

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