Wasserwacht

Das Jahr 2019 bescherte der Kreiswasserwacht Rosenheim wieder eine Mischung aus Übungen, Ausbildung und spektakulären Einsätzen. Trotz mehrerer Hitzewellen war es ein „normales“ Jahr

Dünnes Eis

Wie fühlt es sich an, ins Eis einzubrechen? Was kann ich tun, um mich selber zu retten? Wie kann ich einer eingebrochenen Person helfen? All diese Fragen stellte der Bayerische Rundfunk im Rahmen einer realistischen Eisrettungsübung. Als Opfer stellte sich die BR-Moderatorin selbst zur Verfügung. Sie begab sich auf das Eis, während sie Taucher unter dem dünnen Eis begleiteten, um sie bei einem Einbruch schnellstmöglich retten zu können. Nach dem Betreten der kritischen Eisschicht berichtete die Moderatorin über die Gefahren winterlicher Gewässer und der Häufigkeit von Eiseinsätzen in der Region. Im Laufe ihrer Moderation überwogen jedoch die Punktlasten und sie brach ins Eis ein. Wie im Vorfeld besprochen, versuchte sie sich selbst aus dem Eisloch zu retten und ihr Gewicht möglichst großflächig zu verteilen. Leider gelang es ihr jedoch nicht und sie brach immer wieder ein. Entkräftet und ernüchtert gab sie auf.

Kollegen der Rosenheimer Feuerwehr brachen sich mit Steckleitern zum Opfer durch und sicherten es, bis ein Wasserretter mit einem mobilen Eisrettungsschlitten zur Stelle war. Schnell war die verunfallte Person auf dem Schlitten gesichert und er gab das Signal zum Rückzug. Mit vereinten Kräften zogen nun alle Einsatzkräfte von THW, Feuerwehr und Wasserwacht den Schlitten zurück ans sichere Ufer. Dort angekommen bedankte sich die Moderatorin bei ihren Rettern und versicherte, dass der Schmerz über die eigene „Niederlage“ tief sitze. Im späteren Interview mit dem Technischen Leiter der Kreiswasserwacht wurde jedoch deutlich, dass dies keinesfalls eine Niederlage war. Vielmehr ist es oft schwierig, sich selbst aus solch einer gefährlichen Lage zu retten. Der Schwerpunkt im weiteren Interviewverlauf lag auf dem Ablauf einer Eigen- und Fremdrettung. Der Beitrag wurde in den folgenden Tagen mehrfach im BR ausgestrahlt und konnte so einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.

Bergung eines Traktorgespanns aus der Prien

Am 01.06.2019 wurden unsere Schnelleinsatzgruppen zu einem größeren Einsatz in Prien alarmiert. Dort war ein Traktorgespann in die Prien gestürzt. Durch die parallel stattfindende Übung am Langbürgner See waren unsere Einheiten besonders schnell vor Ort um Hilfe zu leisten. Nach der Absuche der Prien nach weiteren möglichen Fahrzeuginsassen konnte der Einsatz jedoch auf die Absicherung der Bergungsarbeiten reduziert werden. Im Einsatz waren insgesamt 25 Kameraden der Wasserwachtsortgruppen Prien/Rimsting, Bad Endorf/Höslwang, Flintsbach, Rosenheim und der DLRG Traunstein in teilweise gemischten Einheiten beteiligt. Die Führung übernahmen zwei Einsatzleiter Wasserrettung der Kreiswasserwacht Rosenheim, welche auch die Koordination mit der Feuerwehr Prien am Chiemsee, dem BRK Rettungsdienst und der ILS Rosenheim übernahmen. 

Tag des Schwimmens

Auch 2019 führten unsere Ortsgruppen Bad Aibling, Flintsbach und Wasserburg wieder den „Tag des Abzeichens“ durch. Ziel ist es, der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben ein deutsches Schwimmabzeichen (Seepferdchen, Seeräuber, Deutsche Jugendschwimmabzeichen) abzulegen. Dabei wurden insgesamt 162 Kindern und Jugendlichen diverse Schwimmabzeichen abgenommen. Hervorzuheben ist die Ortgruppe Flintsbach, die alleine an drei Terminen 141 Abzeichen ausstellen konnte. Die geplanten Termine inkl. Ersatztermine der Ortsgruppe Bad Aibling mussten leider wetterbedingt alle abgesagt werden. Die Aktionstage fanden im Rahmen der bayernweiten Aktion #bayernschwimmt statt. Schirmherrin dieser Aktion war unsere ehemalige Landesvorsitzende Ilse Aigner. 

Große Kameradschaftsübung am Simssee

Am 28.09.2019 luden die Technischen Leiter der Kreiswasserwacht Rosenheim zu einer Gemeinschaftsübung auf dem Simssee. Im Rahmen des sogenannten „SEG-Tags“ nahmen insgesamt fünf der neun Schnell-Einsatzgruppen der Wasserwachten in Stadt und Landkreis Rosenheim teil. Bereits um neun Uhr trafen sich die insgesamt 28 Teilnehmer im BRK Bad Endorf. Dort besprach man unter anderem die Aufgaben eines Abschnittleiters und es wurden einige technische Neuerungen vorgeführt. Nach einer kurzen Mittagspause wurden die Einheiten dann zu einer gemeinsamen Übung auf dem Simssee bei Pietzing alarmiert. Dort mussten sie mehrere Personen von einem gekenterten Boot retten, sowie eine abgängige Person an Land finden und medizinisch erstversorgen. Eine Übungspuppe konnte zudem durch die Rettungstaucher in zirka zwölf Meter Tiefe lokalisiert und geborgen werden. Der gesamte SEG-Tag stand im Zeichen der Kollegialität und Zusammenarbeit miteinander. Um die Kameradschaft noch weiter zu fördern, gab es mit reichlich Grillfleisch zum Abschluss noch eine gute Stärkung für den Heimweg. Beteiligt waren insgesamt 28 aktive Einsatzkräfte, sowie sechs Helfer aus den Wasserwacht Ortsgruppen Bad Aibling, Bernau, Bad Endorf-Höslwang, Flintsbach, Rosenheim, Wasserburg am Inn und den Einsatzleitern der Kreiswasserwacht Rosenheim.