Die rettungsdienstliche Vorhaltung konnte, bis auf wenige Stunden, vertraglich voll erfüllt werden. Auch im Jahr 2021 hat die Rotkreuzfamilie durch ihr hohes Engagement und ihren starken Zusammenhalt einen reibungslosen Ablauf garantiert. Wir konnten aus den Erfahrungen im Jahr 2020 lernen und Arbeitsabläufe optimieren.
Ein Problem stellte die Lagerfläche im Kreisverband dar. Für die Großbestellungen an medizinischem Material des Rettungsdienstes und für die Teststellen ist einfach viel zu wenig Platz vorhanden. Dafür müssen wir in Zukunft eine tragfähige Lösung finden.
Das Einsatzaufkommen im Krankentransport und der Notfallrettung ist im letzten Jahr von Januar bis Dezember permanent gestiegen. Um die Notfallrettungsmittel von einem hohen Krankentransportanteil zu entlasten, hat der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Rosenheim, in Gesprächen mit den Durchführenden im Rettungsdienst, sehr schnell bei den Kostenträgern eine temporäre Vorhalteerhöhung erreicht.
Was die hohe Auslastung einiger Rettungswachen betrifft, ist die Leitung Rettungsdienst/Geschäftsführung mit dem Personalrat und den Referenten Rettungsdienst im Bezirksverband Oberbayern in engen Austausch auf allen Ebenen.
Große Themen waren im letzten Jahr die Verbandsanhörung zum neuen BayRDG sowie der Rahmenhygieneplan des Landesgesundheitsamtes Bayern.
Die Fahrzeugersatzbeschaffung wurde auf das Notwendigste heruntergefahren. Das Problem liegt nach wie vor an Materialengpässen und unterbrochenen Lieferketten. Dementsprechend waren sowohl unsere eigene Werkstatt als auch die Vertragswerkstätten ganz besonders gefordert.
An dieser Stelle möchte ich mich, als Bereichsleiter Rettungsdienst, bei ALLEN Mitwirkenden im mobilen Rettungsdienst, bei unserer Kreisbereitschaftsleitung mit den Bereitschaften, der Wasserwacht und Bergwacht, für die professionelle und kameradschaftliche Arbeit im Jahr 2021 recht herzlich bedanken.
Bereich Rettungsdienst
Das Sachgebiet Rettungsdienst hat das Jahr 2021, Dank aller Beteiligter im System von hauptamtlichen und nebenamtlichen Kolleginnen und Kollegen, unseren FSJler/innen, den Stabstellen (MP-Beauftragten, Servicestelle Digitalfunk, EDV , Hygiene, QM, Lagerverwaltung, Werkstatt), unseren Wachleitungen, allen Schnittstellen aus der Verwaltung zum Rettungsdienst sowie unserer Personalvertretung, hervorragend gemeistert.
Personalangelegenheiten
Was den Personalwechsel im Sachgebiet Rettungsdienst betrifft, war das Jahr 2021 wesentlich ruhiger und entspannter als das Vorjahr.
Bei unseren Führungskräften hat es folgende Veränderungen gegeben:
Andreas Rieger wechselte zum 01.05.2021 von seiner Wachleiterstelle in Prien in die Leitung Rettungsdienst als stv. LRD.
Um dem neuen Wachleiter Markus Leberfinger eine ordentliche Einarbeitung gewährleisten zu können, trat Herr Leberfinger das Amt des neuen Wachleiters an der Rettungswache Prien bereits zum 1. Januar an. Er war vor seinem Wechsel nach Prien der stellvertretende Wachleiter an der Rettungswache Bad Aibling.
Nun hieß es, die Stelle des stellvertretenden Wachleiters in Bad Aibling nachzubesetzen. Die Entscheidung viel auf Christopher Hertlein, der sein Amt zum 15.01.2021 angetreten hat.
Wegen der sehr positiven Erfahrungen mit den Stellplatzleitern der RTW-Stellplätze in Kolbermoor und Achenmühle, wurde es als sinnvoll erachtet, am Stellplatz Feldkirchen-Westerham ebenfalls einen Stellplatzleiter zu implementieren. Dieses Amt wird seit 01.05.2021 von Maximilian Puhl besetzt.
Alle neuen Führungskräfte haben sich in ihre Ämter hervorragend eingearbeitet und machen einen sehr guten Job.
Der Neue für das Digitale: Seit 1. Oktober ist Christian Mayer (RS RW Rosenheim) der neue Beauftragte für die digitale Einsatzdokumentation und den Digitalfunk in der Stabstelle Rettungsdienst.
Für das Freiwillige Soziale Jahr im qualifizierten Krankentransport war die Nachfrage sehr hoch und so waren alle zur Verfügung stehenden Plätze schon im März vergeben.
Fahrzeugwiederbeschaffung
Nachdem im Jahr 2020 ein Großteil des RD-Fuhrparks erneuert wurde, fiel die Ersatzbeschaffung im Jahr 2021 dementsprechend geringer aus.
Es wurde nur ein Reserve-Rettungswagen mit einer Laufleistung von 248.421 Kilometer ersatzbeschafft. An der Wache Rosenheim wurde ein Krankentransportwagen nach Motorschaden und einer Laufleistung von 215.432 Kilometer neu beschafft. Absoluter Spitzenreiter war der KTW Wasserburg, der mit insgesamt 413.920 km in die Ersatzbeschaffung ging. Eine sagenhafte Laufleistung in nur fünf Betriebsjahren!
Hygiene
Corona war das allgegenwärtige Thema des letzten Jahres. Ein besonderer Schwerpunkt waren die Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter an den Rettungswachen und im Einsatz.
Standardisiert sind derzeit an den Rettungswachen die Abstandsregeln und M-N-Schutz. Für die Mitarbeiter wird ein Selbsttest angeboten. Bei der Patientenversorgung und in den Rettungsmitteln sind derzeit FFP-2 Masken obligat zu tragen. Trotz der vermehrten Infekt-Transporte und der daraus resultierenden Belastungen der Mitarbeiter bei Patientenversorgung unter PSA und zahlreichen Desinfektionsarbeiten, sind die Mitarbeiter weiter motiviert und routiniert bei der Sache.
Weitere Schwerpunkte waren:
- Zusammenarbeit mit der Region 18 im Fachbereich Hygiene.
- Wegen Materialschäden an verschiedenen Oberflächen in den Rettungsmitteln, wie etwa die der KTW-Tragestühle, wurde eine Matrix erstellt, welche Geräte und Oberflächen auf Verträglichkeit vergleicht.
- Aufgrund der oben genannten Matrix wurden die Desinfektionsmittel im Bereich der RD-Fahrzeuge umgestellt und die Rettungsdienstmitarbeiter auf das neue Präparat unterrichtet und geschult
- Um die Wirksamkeit der Desinfektionsarbeiten zu überprüfen, werden regelmäßig Abklatschtests durchgeführt. Um zukünftig die Abklatschtests standardisierter durchzuführen, wurde für die Hygienebeauftragten an den Rettungswachen ein Konzept erstellt.
- Unterweisung bei Wachbesprechungen im Bereich PSA und Händehygiene.
- Jede Rettungswache des KV- Rosenheims hat einen Hygienebeauftragten vor Ort. Für den Wissensaustausch wurde im vergangenen Jahr ein Treffen im Oktober durchgeführt. Für einen engeren Austausch wurde zusätzlich ein Teams Kanal erstellt. Auch wurde eine Checkliste Hygiene für die Hygienebeauftragten als Arbeitsgrundlage erstellt.
- Für einen aktuellen Hygieneplan, der im Frühjahr 2022 eingeführt werden soll, wurden bereits Vorarbeiten im Jahr 21 geleistet. Dazu muss der Rahmenhygieneplan des Landesgesundheitsamtes Bayern implementiert werden. Teil des neuen Hygieneplans sind die R18-weit standardisierten Infektpläne.
Qualitätsmanagement
Das Thema Qualitätsmanagement hat uns im Rettungsdienst auch 2021 begleitet und wir waren in folgenden Bereichen tätig:
- Umstellung neue Medikamentenliste nach Empfehlung der ÄLRD
- Optimierung KTW-Bestückung
- Bestückung Kinderkoffer umgestellt
- Managementbewertungen erstellt
- Lieferantenbewertungen durchgeführt
- Prozessmessungen/-überprüfungen/ -umstellungen im Bereich Hygiene (Abklatschtests, Umstellung Flächendesinfektionsmittel)
Der QM-Zirkel zwischen Durchführenden im Rettungsdienst und Ärztlicher Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) beschäftigte sich mit folgenden Themen:
- Erstellung und Mithilfe bei der Durchführung der ÄLRD-Fortbildung „Dynamische Patientensimulation“
- Einführung einer einheitlichen Intubationsunterlage
- Erstellung Handreichungen für Einsätze in den Nachbar-RDB.
- Einführung PZC-Taschenkarten für den RDB
- Konzepterstellung für eine Strukturierte Einsatznachbesprechung bei größeren Einsätzen.
- Einheitliches Einsortieren der Materialien in die RTW´s aller Durchführenden
- Einführung einer monatlichen 1-Minuten-Fortbildung für alle Mitarbeiter
- Erstellung Konzept einer strukturierten Patientenübergabe in Zusammenarbeit mit dem RDB Traunstein; Einführung im Februar 2022.
- Teilnehmerkreis: ÄLRD, PALs der Durchführende, LRD der Durchführenden, Vertreter der NA, Vertreter ZRF, Vertreter ILS
Einsatzleitung im Rettungsdienst (ELRD/Org)
Die Einsatzleitung Rettungsdienst war im Jahr 2021 erneut stark gefordert. Insgesamt wurden 580 Einsatze als Einsatzleiter Rettungsdienst und Organisatorischer Leiter bewältigt. Der stärkste Monat war der Juli mit 63 Alarmierungen.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank für die Unterstützung an das Team vom ELW sowie unseren SEG´s (Transport, Behandlung, Betreuung, Verpflegung), der Wasserwacht sowie der Bergwacht und der PSNV.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde, organisiert durch das LRA Rosenheim wurde der langjährige stellvertretende Leiter Rettungsdienst Harald Moser nach knapp 30 Jahren im Dienste der ELRD/OrgL Gruppe Stadt und Landkreis Rosenheim von Landrat Otto Lederer persönlich in den Ruhestand verabschiedet. Nachdem Harald immer gesagt hat, dass in einem solchen Amt auch immer die Lebenspartner „mit Orgln“ müssen wurde ihm und seiner Frau Gela jeweils ein Bierkrug mit dem Wappen der ELRD/Orgl Gruppe sowie einer Gravur im Zinndeckel mit den Vornamen sowie den Rufnamen RK Ro 7/3 für Harald und RK Ro 7/3/1 für Gela überreicht. Harald war über Jahrzehnte ein Motor in der Einsatzleitergruppe, mit vielen guten Ideen, die die Gruppe ständig weiterentwickeln ließ. Den größten Einsatz den Harald als OrgL in seinen Dienstjahren abarbeitete, war das Zugunglück von Bad Aibling.
Aufgrund seines Ausscheidens wurde auch ein Sprecherwechsel der Gruppe notwendig und somit wurde das Amt vom stellvertretenden Sprecher von Harald Moser auf den Kollegen Andreas Rieger und vom Sprecher der Gruppe von Thomas Neugebauer auf den Kollegen Christof Vornberger übertragen.
Aus- und Fortbildung und Lehrrettungswachen
Die rettungsdienstliche Aus- und Fortbildung wurde ebenso von der Pandemie durch ständige Überraschungen und unzählige Alternativplanungen beherrscht. So traf es im Frühjahr auch die geplanten Rettungsdienstfortbildungen mit dem Themenschwerpunkt „Beatmung im Rettungsdienst“. Hierbei wurden die zweitägigen Veranstaltungen auf Workshopbasis aufgebaut, somit war auch eine virtuelle Schulung nicht sinnvoll.
Nach bangem Warten mussten diese doch in den Frühsommer und Herbst verschoben werden. Trotz Reduzierung der Teilnehmerzahlen pro Lehrgang, konnte auch in den Wintermonaten keine Fortbildung stattfinden. Somit war leider im Jahr 2021 nur ein Teil der Mitarbeiter an den Fortbildungen anwesend; schweren Herzens mussten in vielen Bereichen die Teilnahme auf das Jahr 2022 verlegt werden. Gefühlt laufen wir der Zeit hinterher, wir versuchen aber zügig mit mehr Ersatzterminen für die RD-Fortbildungen im KV Rosenheim, als auch die auf ILS-Ebene mit dem ÄLRD einiges aufzuholen.
In der Notfallsanitäterausbildung wurden unser Azubis ebenfalls zu absoluten TEAMS-Besprechungsprofis. Unterrichte der Berufsfachschulen, die Einführungs- und Abschlussgespräche nach den Schul- und Lehrrettungswachenblöcken wurden häufig kurzerhand von Präsenzveranstaltungen in TEAMS-Treffen umgemodelt.
Praxistrainingsveranstaltungen konnten leider nur teilweise stattfinden. Trotz all dieser Schwierigkeiten, sind die Bemühungen aller an der Aus- und Weiterbildung Teilhabenden erkennbar und wir sind alle sehr stolz auf die Ergebnisse der erbrachten Leistungen.
Die Examenstrainingstage verlagerten wir ins Freie und konnten somit unseren Auszubildenden im 3. Lehrjahr Unterstützung bei den Prüfungsvorbereitungen bieten.
Super tolle Ergebnisse konnten die Azubis erzielen und wir Praxisanleiter danken an dieser Stelle ALLEN, die die Ausbildung in den Lehrrettungswachen begleiten und unterstützen.
Nicht selbstverständlich ist, dass der BRK Kreisverband jedem Auszubildenden einen Übernahmevertrag zukommen lassen kann. Dieses Jahr konnten wir im Oktober 2021 alle fünf Auszubildenden als NFS in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernehmen. Auch an dieser Stelle ein großer DANK an die Führungsverantwortlichen.
Zahlen und Daten zum Rettungsdienst
- 1.501.569 Kilometer Fahrleistung im Jahr 2021 - zum ersten Mal haben wir die 1,5 Millionen Kilometer überschritten.
- 51.758 Einsätze - sie verteilen sich auf 7.646 Notarzt- und 6.505 Notfalleinsätze, 17.639 Krankentransporte und 19.968 nicht verrechnungsfähige Einsätze.
- 227.949 Personaleinsatzstunden leisteten unsere Mitarbeiter im Rettungsdienst